Nicht selten gründen sich Misserfolge auf nicht oder nur ungenügend durchgeführter radiologischer Diagnostik.
Erstmals im Jahr 1997 eingeführt und seither stetig weiterentwickelt bietet die Digitale Volumentomographie (DVT) heutzutage beeindruckende Möglichkeiten im Bereich der Zahnmedizin:
Die Radiografie stellt eines der wichtigsten diagnostischen bildgebenden Verfahren in der Zahnmedizin dar. Durch die räumliche, dreidimensionale Darstellung des Kiefers und der Kieferhöhle erhalten wir weitaus aussagekräftigere Informationen zur Planung unserer Behandlungen. So können wir beispielsweise die Lage einer Zahnwurzel zum Nerv genau bestimmen oder wir können ersehen wie viel Knochenangebot vorhanden ist, wenn das Setzen von Implantaten geplant ist.
Konventionelle Röntgenaufnahmen hingegen stellen die Situation im Mund auf einer 2-dimensionalen Ebene dar. Somit können gewisse Informationen, die wir für eine ausführliche Diagnostik benötigen, nicht dargestellt werden. Hingegen sind Digitale Volumentomographen in der Lage, dreidimensionale Aufnahmen des gesamten Kiefers und der Kieferhöhle darzustellen.
Die durch dieses Verfahren gewonnen Informationen helfen uns in der täglichen Praxis, die Qualität unserer Behandlungen wesentlich zu steigern.
Welche Bedeutung haben die dreidimensionalen Aufnahmen für den Patienten?
Durch die wesentlich höhere Planbarkeit der Behandlungen werden diese nicht nur weniger zeitaufwendig, sondern sie bieten auch eine vielfach höhere Sicherheit. Mögliche Therapien und damit verbundene Kosten werden exakter kalkuliert, da bisher nicht oder nur in geringem Maße einzuschätzende Faktoren vorher ersichtlich sind.
In welchen Bereichen wird dieses Verfahren angewandt?
Eines der Hauptanwendungsgebiete des DVTs ist sicherlich die Implantologie. Beispielsweise bietet die dreidimensionale Bildgebung, die die aufgenommenen Daten im Verhältnis 1:1 darstellt, entscheidende Vorteile in der Planung von Implantatbehandlungen:
Implantate benötigen, wie auch die natürlichen Zähne, ausreichend Knochen zur festen Verankerung. Ist der vorhandene Knochen zur Aufnahme eines Implantates nicht ausreichend, so kann auch ein Knochenaufbau simuliert werden. Ebenso muss diese „künstliche Zahnwurzel“ tief genug in den Knochen eingepflanzt werden, um dauerhafte Haltbarkeit zu gewährleisten. Dabei müssen jedoch Nerven und Blutgefässe vor Verletzungen bewahrt werden. Gerade hier setzt die neue Technik der sogenannten „navigierten Implantation“ an, da diese Punkte mit Hilfe des DVTs sichtbar gemacht werden und so die optimale Position des Implantates vorab bestimmt wird.
Jedoch ist das DVT nicht nur für die Implantologie von Bedeutung. Weitere Unterstützung bietet es beispielsweise in den Bereichen Parodontologie, Kieferorthopädie, Oralchirurgie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.
Ersetzt das DVT das bisherige Röntgengerät?
Für chirugisch und implantologisch arbeitende Zahnarztpraxen und Kliniken nimmt die Bedeutung des DVTs sicherlich zu, jedoch haben daneben die konventionellen Bildgebungsverfahren weiterhin ihre Berechtigung in der Zahnmedizin. Für die Aufnahme mittels eines Digitalen Volumentomographen muss vorab eine medizinische Notwendigkeit gegeben sein.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die Privaten Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten für diese Aufnahme. Die Gesetzlichen Kassen tragen diese jedoch leider nicht.
Sind mit der DVT-Aufnahme hohe Strahlenbelastungen verbunden?
Die Strahlenbelastungen sind von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Sicherlich liegen diese höher als bei der konventionellen Röntgenaufnahme. Dies wird jedoch bei entsprechender Indikation und Behandlung gerechtfertigt durch den erheblich höheren Informationsgehalt, den wir durch diese Aufnahmen erhalten.
Welche Vorteile sind zusammenfassend nennen?
Digitale Volumentomographen ermöglichen uns und dem Patienten heutzutage eine Zahnmedizin mit erheblich gesteigerter Planungssicherheit. Defekte werden im Vorfeld erkannt und können entsprechend therapiert werden. Neben den Gesundheitlichen Faktoren und weitaus schonenderen Behandlungsmöglichkeiten werden ästhetisch hochwertige Ergebnisse noch besser planbar.
Letztendlich kann so die Qualität der Behandlung vom Beginn der Therapieplanung bis hin zum Behandlungsende erheblich gesteigert werden.